Im Januar veranstalteten wir in Kooperation mit dem FC Ingolstadt und dem Fanprojekt Ingolstadt eine Bildungsfahrt nach Polen.
Am Anreisetag machten wir einen Zwischenstopp bei der Burg Bouzov in Nordmähren, Tschechien. Die mittelalterliche Festung gehörte lange Zeit dem deutschen Ritterorden, bis die Nationalsozialisten den Orden enteigneten und die Burg als SS-Stützpunkt nutzten. Mindestens 38 Menschen aus dem anliegenden Ort wurden durch die ansässige SS-Division getötet.
In jüngerer Vergangenheit wurde das Schloss oft als Drehort genutzt, für Märchenfilme, aber auch für den Film „Napola – Elite für den Führer“, der die Ausbildung von Jungen in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt thematisiert.
Am zweiten Tag besuchten wir die ehemalige Emaille Fabrik von Oskar Schindler. Die Fabrik ist heute ein Museum und thematisiert jüdisches Leben vor, während und nach der Besatzung durch die Nazis. Oskar Schindler war ein deutschmährischer Unternehmer, der während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau Emilie etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern des NS-Staates bewahrte.
Nachmittags erkundeten wir dann noch das jüdische Viertel Krakaus. Um einen Eindruck von jüdischem Leben in der Gegenwart zu bekommen, aßen wir zu Mittag in einem Restaurant mit authentischer Israelischer Küche.
Unter Anleitung von Flo vom FP Ingolstadt, fand dann noch eine Graffiti-Malaktion auf einer legalen Freifläche statt.
Am dritten Tag besuchten wir das Stammlager von Auschwitz, sowie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Als begehbares Stück Zeitgeschichte wird hier eines der düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte aufgearbeitet. Die Ausmaße dieser systematischen Grausamkeiten in Worte zu fassen fällt einem schwer.
Millionen Menschen wurden durch das NS-Regime für Experimente missbraucht, unter schlimmsten Bedingungen zum Arbeiten gezwungen und systematisch getötet. Umso wichtiger ist es, daran zu erinnern was dort und überall in Europa den Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen und anderen Menschengruppen angetan wurde, damit es nie wieder passiert.