Kolonialismus und Rassismus im Fußball
Am Dienstag den 18. Juni 2024 waren wir in Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung zu Gast im Museum Wiesbaden. Vorab konnte die Sonderausstellung zum Thema Afrika und Kolonialismus besucht werden, die zunächst Flora und Fauna Afrikas zeigt, aber auch Trophäenjagd kritisch beleuchtet. Außerdem gibt sie tolle Einblicke in die Kultur Namibias, aber auch wie diese Kultur unter der Kolonialmacht Deutschlands gelitten hat.
Zum Einstieg der Abendveranstaltung gab es einen Impuls zu Rassismus im Fußball von Sport-Journalist und Buchautor Ronny Blaschke, der in das Thema „Spielfeld der Herrenmenschen“ einleitete. Im Anschluss moderierte Mara Pfeiffer die Podiumsdiskussion, mit den Gästen Shary Reeves (Journalistin, Autorin, Moderatorin und ehemalige Fußballspielerin), Rachel Etse (ZUSAMMEN1-Makabi Deutschland), Max (Fanszene SV Wehen), David Zabel (Vorsitzender Kulturbeirat Kassel) und Ronny Blaschke.
Es wurde lebhaft diskutiert über Erfolge im Kampf gegen Rassismus, über das Bewusstmachen eigener rassistischer Vorurteile aus Erziehung, Kultur und Umfeld, und darüber wie man manchmal einfach besser zuhören sollte, anstatt direkt eine Abwehrhaltung einzunehmen. Im Kontext der aktuellen EM wurde dann auch diskutiert, ob solche großen Events die Leute eher vereinen oder trennen und wie beispielsweise das Wiederholen von Clichés vom „schnellen, schwarzen Spieler“ und dem „cleveren, weißen Spieler“ dazu beitragen, dass in Leitungspositionen auch heute noch „weiß und männlich“ dominiert, obwohl auf dem Rasen längst viele schwarze Spitzensportler stehen und Titel holen.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen und den Kooperationspartner*innen für den spannenden Abend.